Aufgrund der aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie wird auch die 4. Sächsische Landesausstellung geschlossen bleiben. Dies betrifft sowohl die Zentralausstellung im Audi-Bau Zwickau als auch die Schauplatzausstellungen in Zwickau, Chemnitz, Oelsnitz/Erzgebirge, Crimmitschau und Freiberg.
SchließenBoom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen
Der Südwesten Sachsens war eines der ersten und wichtigsten Zentren der europäischen Industrialisierung. Anders als etwa im Ruhrgebiet reichen die Anfänge seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück bis zum Bergbau des 16. Jahrhunderts. Kapital und Arbeit, Wissen und Innovation, Technik und Gesellschaft gingen in dieser Region zukunftsweisende Verbindungen ein. Darum beruht das Selbstverständnis Sachsens bis heute auf einem Dreiklang aus kulturellem Reichtum, Naturschönheit und einer breiten industriellen Basis.
Kuratorenführung
Führung mit Kurator Thomas Spring und Gestalter Tristan Kobler. Den kompletten Clip gibt es auf unserem YouTube-Kanal.
Zeit für Industriekultur
Eine Entdeckungsreise durch 500 Jahre Sachsen, mit Co-Kurator Christian Hunziker und YouTuber Patrick Schmidl.
In der Industriehalle des Audi-Baus in Zwickau inszeniert die Zentralausstellung der 4. Sächsischen Landesausstellung ein eindrucksvolles kulturhistorischen Panorama. Historische Objekte und Dokumente, technische Geräte, Fotografien und Filme, aber auch wertvolle Kunstwerke und spektakuläre Medieninstallationen bieten dem Publikum überraschende Zugänge zur faszinierenden Welt einer fünfhundertjährigen Industriekultur.
Die Zentralausstellung macht die fundamentalen Veränderungen des Alltagslebens sichtbar, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts durch neue Arbeitsformen an hoch technisierten Maschinen entstanden sind. Eine bis dahin unbekannte Mobilität oder die Allgegenwart der elektrischen Energie spielen eine ebenso große Rolle. Hinzu kommen die umwälzenden sozialen und politischen Bestrebungen, die auf die Herausforderungen des permanenten Wandels antworten. Dazu gehören die Entstehung demokratischer Verfassungen und Parteien oder der Frauenbewegung ebenso wie die revolutionären Gegenentwürfe der Kunst, die Verheißungen der Massenkultur oder die Herausbildung einer modernen Körperkultur und des Sports.
Imagefilm zur Landesausstellung
Die Zentralausstellung zeigt die Handschrift des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden. Als »Museum vom Menschen« erzählt es die Geschichte der Industrialisierung so, dass die Auswirkungen dieses technologisch-ökonomischen Entwicklungsschubs auf die privaten und sozialen Lebensverhältnisse erlebbar werden. Mentalität und Identität der Menschen werden davon bis heute geprägt - nicht nur in Sachsen.
Der Audi-Bau Zwickau – Ort der Zentralausstellung
Die Zentralausstellung findet statt im Audi-Bau im Norden Zwickaus, einer Montagehalle der Auto Union AG aus dem Jahr 1938. Das Backsteingebäude befindet sich auf dem ehemaligen Gelände der Audi Automobilwerke GmbH Zwickau unmittelbar neben der Produktionsstrecke des VEB Sachsenring, auf der bis 1990 der Trabant gefertigt wurde – das legendäre Kult-Auto der DDR.
Für die Landesausstellung wurde der Audi-Bau mit einem temporären Empfangsgebäude, modernen Serviceeinrichtungen und einem Rampensystem ausgestattet, das einen barrierefreien Zugang zur Ausstellung in der 1. Etage ermöglicht.

Impressionen
Die 6 Kapitel der Zentralausstellung – 500 Jahre vergangene Zukunft
Barock & Berggeschrey
Garn & Globalisierung
Karl Marx & Karl May
Schockensöhne & Sachsenstolz
Trabi & Treuhand
Industriekultur 2020
Katalog

Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen
Bergbau, Eisenbahn und Maschinen, Textilien, Autos und Mikrochips – Sachsen wird bis heute stark durch seine Industrie geprägt. Der Band beleuchtet in einem großen kulturhistorischen Panorama die wechselvolle Geschichte von Industrie und Geld, Arbeit und Technik, Wissen und Innovation, Gesellschaft und Politik. Mit wissenschaftlichen und journalistischen Texten und Interviews gibt er Einblicke in Diskussionen, führt durch 500 Jahre sächsische Industriekultur und liefert mögliche Zukunftsvisionen für den Freistaat.
Mit Beträgen von: Helmuth Albrecht, Rudolf Boch, Marcus Böick, Ulrich Borsdorf, Thomas Dietze, Emmanuel Eckardt, Claudia Emmert, Sönke Friedreich, Michael Fritsch, Janosch Förster, Cornelia Fünfstück, Thomas Hänseroth, Christian Hunziker, Jens Kassner, Peter Kirchberg, Nele-Hendrikje Lehmann, Hans-Georg Lippert, Winfried Müller, Karl Borromäus Murr, Jürgen Nitsche, Joachim Ragnitz, Doreen Reinhard, Michael Schäfer, Mike Schmeitzner, Susanne Schötz, Swen Steinberg, Juliane Thar, Johannes Zeilinger und Hartmuth Zwar
Wissenschaftlicher Beirat der Zentralausstellung
Die Zentralausstellung im Audi-Bau Zwickau diskutiert die These der 500-jährigen Industriekultur in Sachsen sowie ihre Bedeutung für die sächsische Identität und gibt einen Ausblick auf ihre Zukunft. Dabei sollen weniger technische Aspekte als vielmehr wirtschafts- und sozialgeschichtliche Themen im Mittelpunkt stehen. Um die angestrebte gesellschaftliche und wissenschaftliche Themenbreite zu gewährleisten, steht der Wissenschaftlichen Beirat, der vom Deutschen Hygiene-Museum ernannt wurde, dem kuratorisch-wissenschaftlichen Team der Zentralausstellung beratend zur Seite.
- Prof. Dr. Helmuth Albrecht, Lehrstuhlinhaber für Technikgeschichte und Industriearchäologie der TU Bergakademie Freiberg
- Prof. Dr. Ulrich Borsdorf, Gründungsdirektor des Ruhr Museum Essen
- Dr. Claudia Emmert, Direktorin des Zeppelin Museum Friedrichshafen
- Prof. Dr. Thomas Hänseroth, Lehrstuhlinhaber für Technik- und Technikwissenschaftsgeschichte an der TU Dresden
- Prof. Dr. Winfried Müller, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V.
- Dr. Karl Borromäus Murr (Vorsitzender), Direktor des Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg
- Prof. Dr. Bénédicte Savoy, Leiterin des Fachgebiets Kunstgeschichte der Moderne an der TU Berlin
- Prof. Dr. Susanne Schötz, Lehrstuhlinhaberin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der TU Dresden